Holsten-Areal, 22765 Hamburg hallo@knallt-am-dollsten.de

Recht auf Stadt 2.0 – Den Neustart wagen!

Ratschlag für eine hamburgweite Vernetzung: Sonntag,
16.2., 14–18 Uhr, La Cantina, Ottensen, Hohenesch 68

Viele Jahre seit Gründung des Netzwerks im Jahr 2009 hat „Recht auf Stadt“ die Stadt gerockt: Gängeviertel, Centro sociale, Fux eG. Mietenwahnsinn stoppen & Housing Acion Days. St. Pauli selber machen, Stadtteilversammlungen, PlanBude. Never Mind the Papers & Arrivati Park. „Moin, Hamburg, so geht Stadt“ & vieles mehr.

Dann kam Corona und – nicht nur aus diesem Grund – ein Bewegungsabschwung. Schließlich der letzte Ratschlag des Netzwerks im Februar 2023, der den erhofften Aufschwung nicht brachte. Seitdem hat sich „Recht auf Stadt“ in die Stadtteile und lokalen Zusammenhänge zurückgezogen: Bündnis Stadtherz, Aktion West, AG Ost – um nur drei zu nennen. In ihnen ist der Geist einer solidarischen Stadt für alle lebendig geblieben.

Unübersehbar geblieben sind die Probleme: Die Mieten steigen unaufhörlich weiter. Die Stadtentwicklung wird renditegetriebenen Investoren überlassen. Dafür stehen die Brache des Holstenareals, die Bauruine des Elbtowers und das Desaster um die ehemaligen Essohäuser. Dafür stehen unsinnige Großprojekte wie die Verlegung des Altonaer Bahnhofs an den Diebsteich oder der geplante Bau einer Monsterbrücke an der Max-Brauer-Allee. Beteiligung der Bürger*innen: Fehlanzeige! Profit over People heißt die Devise. Und der rechte Rollback läuft.

Unser Eindruck ist aber auch: Viele Aktive verspüren das Bedürfnis, wieder stärker zusammenzukommen, in Austausch zu treten, voneinander zu lernen, die Kräfte zu bündeln und neue Räume für Debatte und Aktion zu schaffen. Die Demo zum geplanten Wohngipfel der Bundesregierung im letzten Dezember war ein solches Zeichen. Auch wenn wir noch viel zu wenige waren, die auf die Straße gegangen sind, glauben wir, dass die Zeit für eine neue hamburgweite Vernetzungsstruktur zu den Themen Bauen, Wohnen und Mobilität reif ist. Dass diese dringend gebraucht wird. Wir haben in den vergangenen Jahren viel Wissen gesammelt. Wir verfügen über Strukturen, die wir neu beleben und überarbeiten können. Wir haben eine Vertrauensbasis von Menschen, die sich viele Jahre in unterschiedlichen Zusammenhängen gemeinsam engagiert haben. Neue Initiativen wie „Hamburg enteignet“ oder die Kampagne für einen bundesweiten Mietendeckel haben frischen Wind gebracht. Wir fangen nicht bei Null an. Aber wir brauchen einen Neustart. Und wir brauchen einander, um wieder Stärke zu entwickeln.

Auf drei vorausgegangenen Treffen haben wir ausgelotet, welches die Gründe für die Krise von „Recht auf Stadt“ waren und was wir daraus lernen müssen. Eins ist klar geworden: Eine Vernetzung nur um der Vernetzung willen braucht kein Mensch. Sie muss mit konkreten Vorhaben verknüpft sein, einen praktischen Sinn ergeben. Und im besten Fall Spaß machen und darüber hinaus die Ressourcen der Beteiligten schonen.
Deshalb haben wir von der Aktion West – einem Bündnis von Initiativen aus dem Hamburger Westen – es übernommen, einen Ratschlag zu organisieren. Dazu laden wir euch und alle Interessierten herzlich ein. Wir laden ein, gemeinsam einen Nachmittag lang über eine neue bewegungsorientierte Vernetzung zu den Themen Wohnen und Stadtentwicklung von Initiativen und Akteuren und Akteurinnen über die Stadtteile hinaus nachzudenken und konkrete Vorhaben und Schritte zu entwickeln.

Gemeinsam wollen wir mit euch herausfinden:
– Welche Themen sind aus eurer Sicht heute besonders wichtig? Welche übergreifenden Fragestellungen betreffen uns alle? Was sollten wir vertiefen – und wie? Wie können Synergien entstehen? Wie schaffen wir den Brückenschlag zu anderen Bewegungen?
– Mit welchen Aktionsformen habt ihr gute Erfahrungen gemacht? Was sind unsere Schnittmengen und wie können wir uns unterstützen und gemeinsam etwas auf die Beine stellen? Was plant ihr selbst für die nächste Zeit?
– Wie können wir uns am besten vernetzen? Welche Instrumente brauchen wir dazu und welche Formate sind realistisch und wirksam? Was sollten wir tunlichst vermeiden?
All das und vieles mehr können wir nur gemeinsam herausfinden. Wir freuen uns auf euch, auf gute Gespräche, auf eure Expertise und euren Input!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert